Leobersdorf (Österreich), 05.02.2018: Mit einer neuen Steuerungsgeneration IMC 500 für die Baureihe DL startet WOOJIN PLAIMM in das 1. Halbjahr 2018. Angekündigt ist ein großer Wurf auf Basis des herstellerunabhängigen OPC-UA-Kommunikationsprotokolls nach EUROMAP 77. Nach intensiver Entwicklungszeit bildet die webbasierte Steuerung IMC 501 mit allen neuen Features ab dem Modelljahr 2018 das Herzstück der DL Maschinen Serie von WOOJIN PLAIMM. Im Laufe des Jahres 2018 sollen weitere Baureihen von WOOJIN PLAIMM auf die IMC 501/500 umgestellt werden.
Die webbasierte IMC 501 wurde auf Grundlage dieser Anforderungsprofile in enger Kooperation mit Steuerungsspezialist B&R am Forschungs- und Entwicklungsstandort Leobersdorf (Niederösterreich) entwickelt. Wichtige Kunden wurden auf der Praxisseite in die Entwicklung einbezogen, um die Anforderungen der Spritzgießanwender an einen leistungsfähigen Prozess-Controller abzubilden. Ein wesentliches Highlight für den Bediener ist die neue Hüllkurvenüberwachung zum Aufbau stabiler Prozesse. OPC-UA schlägt die Brücke zwischen der IP-basierten IT-Welt und der Produktion und wurde durch die OPC Foundation zertifiziert. Das Ergebnis spricht für sich: B&R stufte die Steuerung IMC 501 von WOOJIN PLAIMM als neue Referenzentwicklung für die Spritzgießtechnik ein.
Ein leistungsfähiger Controller ist Schlüssel zur Wertschöpfung
Der Trend, die Anforderungen der „Industrie 4.0“ auf leistungsfähige Human-Device-Interfaces zu übertragen, zählt zu den Mega-Trends des Maschinenbaus. Effektives Steuern und Regeln eines Spritzgießprozesses sind unabdingbar für den Verarbeiter, um Wertschöpfungspotenziale auszuschöpfen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Mit einer leistungsfähigen Steuerung, wie der neuen IMC 501 auf Basis des OPC-UA-Kommunikationsprotokolls, können zahlreiche Zielsetzungen der Verarbeiter besser erreicht werden: Senkung der Stückkosten, Verbesserung des QS-Niveaus, höherer Ausstoß, weniger Ausschuss oder kürzere Revisions- und Stillstandszeiten – um nur einige Aspekte zu nennen. WOOJIN PLAIMM, der Marktführer im Bau von Spritzgießmaschinen in Korea, legt seit jeher großen Wert auf eine aktive und transparente Prozessgestaltung mit dem aktuellen Controller. Für die Entwicklung der neuen IMC 501 standen zwei Aspekte im Vordergrund: Zeitgemäße Einbindung in ein webbasiertes Betriebsumfeld und eine praxisnahe, transparente Prozessgestaltung zur Stärkung der Qualitätssicherung und Usability. Mit dem europäischen Standort sind die Anforderungen an Maschinen und Systeme, wie Steuerungs- und Informationssysteme, Datenrecording und -aufbereitung von Produktionsmaschinen, wesentlich mehr in den Vordergrund bei WOOJIN PLAIMM gerückt. So wurde die IMC 501 konsequent plattformübergreifend mit Schnittstellen nach der zur K 2016 vorgestellten EUROMAP 77 ausgelegt. Die Ausrichtung nach EUROMAP 77 auf OPC-UA-Basis bietet dem Verarbeiter ein hohes Maß an Zukunftsfähigkeit und Investitionssicherheit. Zudem konnten die Erfahrungen aus Europa in der Werkzeugtechnik und mit den hiesigen, anspruchsvollen Spritzgießverfahren in die Entwicklung der IMC 501 einbezogen werden.
Usability pur: Neue Steuerungsgeneration IMC 501
Die Entwicklung von Elektronik und Software, verbunden mit einer zunehmenden Vernetzung mit dem Internet, zählt zu den „Industrie 4.0“-Kerngedanken. Grund genug für WOOJIN PLAIMM, mit einer neuen Steuerungsgeneration einen angemessenen Beitrag für mehr Transparenz beim Steuern und Regeln des Spritzgießprozesses zu leisten. Die Steuerung IMC 501 entwickelten die Ingenieure von WOOJIN PLAIMM gemeinsam mit dem Steuerungsspezialisten B&R. Sie setzt Maßstäbe im Bereich Leistungsfähigkeit und Usability. Neben der Performance der neuen Steuerung treten nun Aspekte wie weltweite Vernetzbarkeit, unter Verwendung von HTML5-Webstandards, optimale Darstellung mit umfassender Skalierbarkeit, sowie ein noch bedienerfreundlicheres User Interface in den Vordergrund. Richard Wagner, Manager Forschung & Entwicklung bei WOOJIN PLAIMM Europa kommentiert: „Basisgedanke der neuen IMC 501 Steuerungsgeneration ist der Einsatz modernster Darstellungs- und Kommunikations-Technologien und die Integration von Web-Funktionalitäten für standortübergreifende Transparenz. Ziel war die Entwicklung einer leistungsfähigen und ressourcenschonenden Client-Server-Architektur. In der Umsetzung haben wir uns vor allem mit der Verbesserung der Usability, aktiver Prozessgestaltung und einer Integration des Internets beschäftigt, um unseren Kunden ein Höchstmaß an Bedienkomfort zu bieten.“
BYOD – bring your own device
Eine wesentliche Anforderung war die webbasierte Integration ins Produktionsumfeld. Die Steuerung ermöglicht eine hohe Vernetzung der Maschinenfunktionen mit diversen Endgeräten, wie PC, Smartphone oder Tablet, zur sicheren, verschlüsselten Kommunikation. Bediener, Produktionsleiter und Mitarbeiter erhalten so Zugriff auf für sie relevante Daten. Die Prozessparameterwahl erfolgt durch den Bediener klassisch an der Maschine unter Wahrung aller Sicherheitsaspekte. Über Smartphone, Tablet oder PC jedoch erfolgen Web-Visualisierung, Prozessüberwachung und die Einleitung von Aktionen als Reaktion auf Alarme und Fehlbedienungen mit einem Web-Panel. Die Prozessabbildung über das Internet eröffnet einen ortsunabhängigen Zugriff. Das Schlagwort lautet schlicht: BYOD – bring your own device. Möglich wird nun auch eine Einbindung der Maschinendatenerfassung (MDE) der IMC 501 ins Unternehmensnetzwerk oder in eine BDE (Betriebsdatenerfassung) bzw. ERP-Systeme.
Universelle Prozessgestaltung
Mit dieser Innovation „developed in Europe“ will WOOJIN PLAIMM die aktive Prozessgestaltung ein großes Stück voranbringen. Nach Aussage von WOOJIN PLAIMM vereinfachen sich Engineering, Wartung, Prävention und Erweiterungen mit der IMC 501 deutlich. So wurden bereits spezielle Profile für Sonderverfahren des Spritzgießens implementiert. Auf Basis der universellen IMC 501 mit EUROMAP 77-Schnittstellen können auch komplexe, speziell auf Kundenanforderungen zugeschnittene Lösungen zeitnah angeboten werden. Richard Wagner: „Der Trend in der Spritzgießtechnik hin zu höherer Wirtschaftlichkeit und Automation bei gleichzeitiger Ressourcenschonung bleibt für uns als Maschinenbauer eine zentrale Aufgabe. Unsere Angebote aus dem Baukasten unserer kontinuierlich weiterentwickelten Modellreihen und das bedienfreundliche Steuerungskonzept der IMC 501, sollen unseren Kunden helfen, die Investitionskosten zu senken und gleichzeitig ihre Prozesse optimal zu gestalten. Wenn wir beide Aspekte im Auge behalten, honoriert dies der Markt auch zukünftig.“
Blick ins Detail: Automation Studio von B&R als Diagnose-Tool
Für Steuerung, Antrieb, Kommunikation und Visualisierung nutzt WOOJIN PLAIMM die B&R-Software Automation Studio. Die Software ermöglicht eine vollständige Integration in ein betriebliches Umfeld. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Wartungskosten. „Automation Studio von B&R ist das perfekte Werkzeug zur Messung und Programmierung. Es ist ein umfassendes Diagnose-Tool. Das sind Vorteile, die enorme Zeitersparnisse bringen. Andere Produkte des Mitwettbewerbs, bei denen die Web-Visualisierung außerhalb von Automation Studio gewesen wäre, hätten uns einen erheblichen Mehraufwand bereitet“, so Richard Wagner. Die wachsende Internationalität von WOOJIN PLAIMM machte es zudem erforderlich, verschiedene Servicefälle und Diagnosemethoden entweder direkt an der Maschine oder über Remoteverbindungen via Internet abzuwickeln. „Die Möglichkeit, Daten und Informationen abzufragen und auszutauschen, wurde dadurch wesentlich schneller und einfacher“, sagt Richard Wagner.
Intuitives Bedienkonzept
Dem Bediener präsentiert sich die IMC 501 als Full-HD-Multi Touch Screen im großzügigen 24“-Hochformat. Das hochauflösende Display sowie die Unterstützung durch große Schaltflächen und Piktogramme gewährleistet eine schnelle optische Erfassung und bessere Lesbarkeit. Richard Wagner: „Die neue Steuerung IMC 501 erlaubt natürlich ein Plus an Transparenz und Eingriffsmöglichkeiten im Spritzgießprozess. Visualisierung und Maschinenparametererfassung geben schnell Auskunft zum aktuellen Stand im Zyklus, aber auch Hinweise auf Optimierungspotenziale.“ Die leistungsstarke Steuerungstechnik, basierend auf der aktuellen Intel™ Prozessortechnologie, garantiert hohe Performance, Präzision und Reproduzierbarkeit.
Highlight: Stabile Prozesse durch Hüllkurvenüberwachung
Zu den Highlights der IMC 501 zählt eine Hüllkurvenüberwachung zur aktiven Prozessgestaltung. Die Hüllkurve ist ein Toleranzkorridor, der werkzeugspezifisch definiert wird. Die Hüllkurvenüberwachung ermöglicht einen präzisen Werkzeugschutz bei der Schließbewegung, sowie einen Auswerferschutz: Der Clou der Hüllkurvenüberwachung liegt in der aktiven Prozessgestaltung: Instabile Prozesse kann der Bediener in stabile Prozesse überführen. Damit ist das Tool gleichzeitig Prozessgestaltungsinstrument und QS-Werkzeug an der Spritzgießmaschine. Verschiedene Analogwerte, wie z. B. Hydraulikdruck, Schließkraft, Einspritzdruck und Einspritzgeschwindigkeit, Forminnendruck und Temperatur, werden dabei zur Hüllkurvenüberwachung herangezogen. Basierend auf Referenzwerten kann eine Hüllkurve gebildet werden. Zur automatischen Berechnung der Hüllkurve zieht der Bediener Plus-Minus-Toleranzen heran und definiert zeitliche Schwankungsbreiten. Laufen die Messsignale aus dem Toleranzbereich, wird das Teil aussortiert und / oder der Prozess wird gestoppt. Die IMC 501 toleriert prozessübliche Abweichungen der Toleranz, plötzliche, disruptive Störungen werden hingegen sofort erkannt. Die Hüllkurvenüberwachung ist aber auch ein starkes Analyse-Tool für den Bediener. Einzelne Abschnitte des Toleranzbandes können angepasst werden. So ist es möglich, die Toleranz auszudehnen, um Spritzenwerte abzubilden oder das Toleranzband zu verjüngen, um kritische Prozessparameter sehr viel genauer zu überwachen. Richard Wagner: „Mit der Hüllkurvenüberwachung wird es möglich, kritische oder instabile Prozesse in stabile, abgesicherte Prozesse zu überführen. Das ist aktive Prozessgestaltung und ein deutliches Plus an Qualität.“ Man könnte auch sagen: Der Bediener entwickelt sich mit den Optionen und Funktionalitäten der IMC 501 vom Formfüller zum Spritzgießer.
Neue Steuerungsgeneration mit „Lebenszyklus-Begleitung“ und mehr „Fahrgefühl“
Die Steuerungsgeneration IMC 501 ist auch unter Service- und Schulungsaspekten interessant für Verarbeiter. Richard Wagner „Die Lebenszyklen von Spritzgießmaschinen reichen bis zu 20 oder gar 30 Jahren. Da liegt der Wunsch nahe, die Features der neuen Steuerung auch auf älteren Maschinen nachzurüsten. Eine Nachrüstoption wollen wir zeitnah in den Markt bringen, um mechanisch voll funktionsfähige WOOJIN PLAIMM Maschinen mit der Leistungsfähigkeit der neuen Steuerung aufzuwerten.“ Im Falle einer solchen „technologischen Nachrüstung“ können Bediener, bei überschaubarem Investment, auf allen Fertigungszellen die neuesten Steuerungs-Features im Prozess nutzen. Das Plus an „Fahrgefühl“, wie durch die Hüllkurvenüberwachung senkt Kosten und schont Ressourcen. Natürlich wurde auch an die praxisnahe Schulung der Prozessgestaltung mit der IMC 501 gedacht. Die Schulungen finden entweder in den Schulungsräumen in Leobersdorf, bei den Vertriebspartnern in Europa oder direkt beim Kunden vor Ort durch Schulungsleiter statt.
Kernpunkte der Steuerung IMC 501 von WOOJIN PLAIMM:
- Transparente Visualisierung mit einem 24‘‘-Multi Touch-Full-HD-Controller,
- webbasierter Zugriff mit BYOD – bring your own device,
- offene Datenaufbereitung: Web-Monitoring auf Maschine, PC, Smartphone oder Tablet
- Schnittstellen nach neuer EUROMAP 77 für MDE, BDE, ERP,
- webbasierter Datenstrom mit dem herstellerunabhängigen OPC-UA-Kommunikationsprotokoll,
- stabile Prozesse durch Hüllkurvenüberwachung,
- Werkzeug- und Auswerferschutz durch Hüllkurvenüberwachung,
- aufwärtskompatibel – alle Daten der bisherigen IMC400-Steuerung an Maschinen von Woojin Plaimm können auf die IMC501 übertragen werden,
- Senkung der Stückkosten, Verbesserung des QS-Niveaus, höherer Ausstoß, weniger Ausschuss, kürzere Revisions- und Stillstandszeiten.